Dr. Paul Welsch (1880-1933) war 1932/33 Mitglied des RC Zwickau-Glauchau.

Leider ist über ihn nur sehr wenig ermittelbar: Paul Welsch war praktischer Zahnarzt und mit Charlotte Magdalena, geb. Papsdorf, verheiratet (die Heirat hatte jedenfalls nicht in Zwickau stattgefunden). Welsch verstarb 1933 im Krankenstift Zwickau. Die [bislang lediglich über das Findbuch, also noch nicht im Original ausgewertete] „Korrespondenz mit Mitgliedern des RC Zwickau-Glauchau“ [siehe Datenbank] gibt die Auskunft, dass er (zusammen mit den Rotariern Kulenkampff, W. May, Flemming und Lindner) anscheinend im April 1933 aus dem Club ausgetreten sei. Dahinter verbergen sich vermutlich einige Auseinandersetzungen über die Ausrichtung des Club nach der „Machtergreifung“ und die Frage, dass und wie jüdische Mitglieder den Club verlassen sollten. Tatsächlich wurde in den Clubprotokollen am 28. April 1933 notiert, dass der RC Zwickau-Glauchau nur noch Mitglieder „arischer Abstammung“ habe. Als das – älteste verfügbare - Mitgliederverzeichnis des im Mai 1932 gegründeten, im August 1934 gecharterten Clubs in Druck gegeben wurde, wurde er (auch nicht die oben genannten vier) nicht genannt.

Die Witwe von Paul Welsch lebte nachweislich noch 1947/48 in Zwickau, scheint nach Auskunft des Stadtarchivs danach den Wohnort gewechselt zu haben.

© empfohlene Zitierweise: Hermann Schäfer / Oliver Werner, „Paul Welsch“, in: Rotary unter dem Nationalsozialismus. Digitales Gedenkbuch diskriminierter Rotarier [Onlinefassung Stand Juli 2021]; URL: https://memorial-rotary.de/members/55