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Joachim Wach (1898-1955) war von 1931 bis 1935 Mitglied des RC Leipzig.

Wach, ein Nachkomme der Gelehrten-, Bankiers- und Künstlerfamilie Mendelssohn, studierte nach der Teilnahme am Ersten Weltkrieg ab 1918 u.a. in München und Leipzig evangelische Theologie, Philosophie sowie orientalische Sprachen. 1922 in Leipzig zum Dr. phil. promoviert, war er ab 1924 – zunächst als Privatdozent und ab 1929 als außerordentlicher Professor – an der Universität Leipzig beschäftigt. 1930 wurde er in Heidelberg zum Dr. theol. promoviert. Mit innovativen Forschungen etablierte er die Religionswissenschaft als eine eigenständige, auf das empirisch-hermeneutische „Verstehen“ orientierte Disziplin der Geisteswissenschaften.

1931 wurde Wach Mitglied des RC Leipzig, seine Tätigkeit im Club bis zur Machtergreifung Hitlers 1933 ist allerdings kaum dokumentiert. Wach geriet als evangelisch getaufter Nachfahre seiner traditionsreichen deutsch-jüdischen Familie zwar ab 1933 unter Druck, konnte aber seine Stellung an der Leipziger Universität – wohl auch aufgrund der Rückendeckung durch namhafte Wissenschaftler wie dem Nobelpreisträger Werner Heisenberg – bis 1935 erhalten. Im RC hielt Wach 1933/34 mehrere Vorträge über das Verhältnis zwischen dem NS-Staat und der evangelischen Kirche, in denen er seine Hoffnung auf eine „in sich gegründete, auf dem Bekenntnis fußende, volksnahe, lebendige und einheitliche evangelische Kirche“ ausdrückte.

1935 wurde Wach aufgrund der antisemitischen Politik des Regimes trotz aller akademischen Fürsprache die Lehrbefugnis in Leipzig entzogen. Er nutzte eine kurz zuvor ausgesprochene Einladung an die Brown University in Providence, um in die USA zu emigrieren. Wachs Vertreibung aus Deutschland wurde zunächst als einjähriger Lehraufenthalt bezeichnet und vom RC Leipzig im Wochenbericht als ein „empfindliche[r] Verlust“ bedauert, obwohl man im Club bereits wusste, dass Wach seine Mitgliedschaft am 20. August 1935 aufgegeben hatte.

Wach blieb mit verschiedenen Lehr- und Forschungsaufträgen bis 1945 in Providence und wechselte dann als ordentlicher Professor für Religionswissenschaft an die University of Chicago. Eine Berufung nach Marburg lehnte Wach 1955 ab und starb noch im selben Jahr bei einem Familienbesuch in der Schweiz an einem Herzinfarkt.

Der Verweis auf die Akten des GStA umfasst auch "ÜberWACHung" oder "ZuWACHs" und bezieht sich nur bei drei Akten (1558, 1559 und 1563) auf Joachim Wach.

Jewish according to Nazi ideology
Joachim Wach was a professor of theology and Leipzig University. He became a member of Rotary Club Leipzig on December 1, 1931. His great-grandfather was Felix Mendelssohn-Bartholdy and his grandfather Adolf Walch a professor of criminal law.
On April 29, 1935 Wach was dismissed as a professor according to the Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums, on grounds that he was not of Arian descent, but a "hybrid". Werner Heisenberg and Rot. Helmut Berve tried in vain to save their friend Joachim Wach from university dismissal on racial grounds. He accepted the invitation of the Brown University in Providence (USA), left Germany in the summer of 1935, and soon became one of the leading representatives at the Oriental Institute in Chicago. In 1943, Joachim Wach was deprived of his PhD by the Philosophical Faculty of the University of Leipzig.
At first, the Leipzig Club took him on "leave of absence", thus sending a signal against his dismissal.
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am 29. April 1935 wurde Wach nach §6 des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums", demnach er als "Mischling" galt die Lehrbefugnis entzogen; nahm 1935/36 die Einladung der Brown-Universität in Providence (USA) an und verließ Deutschland.
Interessant ist in diesem Zusammenhang der rotarische Lebensweg des Religionswissenschafclers Universitätsprofessor Dr. Dr. Joachim Wach, der am 1. Dezember 1931 in den Rotary Klub Leipzig aufgenommen worden war. Sein Urgroßvater war Felix Mendelssohn-Bartholdy und sein Großvater der Leipziger Strafrechtslehrer Adolf Wach. Vergeblich versuchten 1935 Werner Heisenberg und der Rotarier Helmut Berve, ihren Freund Joachim Wach vor der universitären Entlassung aus rassischen Gründen zu bewahren. So musste er noch im Sommer des gleichen Jahres in die USA emigrieren und wurde dort bald einer der führenden Vertreter am Oriental Institut in Chicago. Der Leipziger Club führte ihn zunächst weiter als „beurlaubt" und setzt damit ein Zeichen gegen seine Entlassung. Noch 1943 wurde Joachim Wach aufgrund des Gesetzes über die Führung akademischer Grade der Doktortitel der Philosophischen Fakultät der Universität Leipzig aberkannt. (J.Wenzel)

Prof. Dr. Dr. Joachim Wach